MATERA 2019: ENDLICH KULTURGUT! DER LANGE MARSCH DER TRASH PEOPLE IN DIE ÄLTESTE STADT DER WELT

ein KUNSTKONTAKTER ERLEBNISBERICHT

 

EINLEITUNG

Es ist ja leider in Vergessenheit geraten, dass auch die Verbreitung von Gerüchten zu den hohen Künsten gezählt werden muss, und so leben "WIR" derzeit in Zeiten einer KONFUSION, die aber offensichtlich auch der Preis dafür ist, dass sich immer mehr Menschen wünschen, GroßARTiges erleben zu dürfen. In Gesellschaften, die sich gern als "wissend" bezeichnen, wird das natürlich gern verdrängt. Folgerichtig empört frau/man sich lieber, wenn es Politikern z.B. gelingt, ganze "VOLKSGRUPPEN" zu verführen, deren Ärger über die da UNTEN oder die da OBEN tagtäglich durch UMFRAGEN ermittelt wird, natürlich immer in der guten Absicht, die Menschen weiterhin für die DEMOKRATIE erwärmen zu können, auch wenn die von den Auftraggebern dieser Umfragen verfolgten Interessen oft alles ANDERE als klar sind. Doch KLARHEIT und KONFUSION sind nun einmal Gegensätze und deshalb reicht es zumeist völlig aus, sich als der Gerechtigkeit verpflichtet auszugeben. Weshalb auch immer gewisse Dinge dringend angesprochen werden müssen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Da mit Umfragen Geld verdient werden kann, wird oft allerdings gar nicht mehr nachgefragt, weshalb denn die Aufmerksamkeit gerade auf diesen oder jenen Aspekt gelenkt werden soll. Im Prinzip kann heute also jeder, der etwas Geld übrig hat und über gute Kontakte verfügt, sich an der MEINUNGSBILDUNGFRONT betätigen. Doch das war zum Glück nicht immer so.

Was hatten sich die SYSTEMTHEORETIKER vergangener Tage nämlich nicht alles an Argumenten zurechtlegen müssen, um die in ihrer Verzweiflung angesichts immer unübersichtlicher werdender Verhältnisse nach MORAL gierenden Bürger davon überzeugen zu können, dass ihre Forderungen nach neuen REGELN in die Irre führen würden, da das z.B. den KOMPLEXITÄTSANFORDERUNGEN, deren Beherrschung doch den WELTFRIEDEN sichern helfen würde, absolut widerspräche. Wie hätten z.B Spione im KALTEN KRIEG denn bitteschön noch herausfinden können, was die Gegenseite "im Schilde" führt, wären sie permanent gezwungen gewesen, die ANSTANDSREGELN zu befolgen, an die der gesunde MENSCHENVERSTAND gern erinnert? Dass längst die MARKTFORSCHER in die Rolle dieser Spione geschlüpft sind, weil es für die Bereitstellung von möglichst attraktiven KONSUMGÜTERN unabdingbar geworden ist, lückenlos über die KUNDENWÜNSCHE von morgen Bescheid zu wissen, wird deshalb auch kaum noch thematisiert. Fast könnte man meinen, dass ohne VERDRÄNGUNG gar nichts mehr funktioniert.

Was die Kraft der Bilder mit uns macht

Doch als wir letzten SAMSTAG in aller herrgottsfrüh nach Süditalien aufbrachen, um in der europäischen KULTURHAUPTSTADT Matera den TRASH PEOPLE des Aktionskünstler's HA Schult die Ehre zu erweisen, hatten wir ganz Anderes im Sinn. Es galt den TRIP in vollen Zügen zu geniessen und deshalb auch gut vorbereitet zu sein. So hatten wir vorsorglich auch die transparente gelbe Wasserspritzpistole eingesteckt, die wir im Juli in einer der Berliner KiK-Filialen entdeckt und erworben hatten, um nämlich für den Fall gewappnet zu sein, dass uns in Matera Daniel Craig über den Weg laufen würde. Denn dass der neueste James Bond Film in Matera gedreht werden würde und die Crew sogar erwogen hatte, für die KUNSTINSTALLATION von HA Schult das Drehbuch umzuschreiben, war im Vorfeld des KUNSTEREIGNISSES über verschiedene KANÄLE verbreitet worden.Und vielleicht würde Craig ja auch kurz auf der Eröffnungsveranstaltung an der Chiesa di Sant'Agostino erscheinen.

Und in der Tat war den "MEISTERN der GERÜCHTEKÜCHE" da ein kleines Kunststück gelungen, denn als die Installation mit den TRASH PEOPLE endlich in unsere Blickweite geriet, da schien es so, als ob nicht nur die süditalienische Sonne oder die Aussicht auf die SASSI di MATERA ihnen zu neuer AUSDRUCKSKRAFT verholfen hatte, sondern auch die kleine Chance dem kritischen Blick des berühmtesten AGENTEN der Welt standhalten zu dürfen.

Wie sie so dastanden, wie immer in Reih und Glied, doch von einer bisher ungesehenen Selbstgewißheit erfüllt, also das hatte was! Das war ganz einfach umwerfend!

Aber natürlich hatte auch die Adelung durch die europäische Kulturhauptstadt Matera, deren Alter auf 9000 Jahre taxiert wird und die weltbekannt für ihre SASSI, einem einzigartigen Verbund von Höhlenwohnungen ist, in denen schon lange vor der VORANTIKE Menschen lebten, ein Wunder bewirkt. Denn dass den TRASH PEOPLE nach einer fast 25jährigen Reise rund um die Welt das Glück zuteil wurde, in den Rang eines KULTURGUTES
erhoben worden zu sein, das konnte keinesfalls ohne Auswirkungen auf den Gesamteindruck bleiben.

Warum die TRASH PEOPLE so wertvoll sind

Zwar hatte es die den TRASH PEOPLE qua Geburtsurkunde mitgegebene Bestimmung, nämlich der KONSUMGESELLSCHAFT vor Augen zu führen, dass VERSCHWENDUNG leider nicht zu den unverhandelbaren Menschenrechten gehört, von Anfang an in sich gehabt, doch verlieh ihnen die zusätzliche Anerkennung eine erhabene AURA, welche das Kunstereignis für die vielen persönlich anwesenden Kunstenthusiasten wie selbstverständlich zu einem unvergesslichen Erlebnis machen sollte. Allerdings war es auch gut zu wissen, dass die TRASH PEOPLE bereits der EISESKÄLTE in der Arktis getrotzt, der chinesischen Mauer und dem Roten Platz die Ehre erwiesen hatten, oder aber vor den Pyramiden von Gizeh und beim Matterhorn hoch oben in den Schweizer Bergen hatten Position beziehen dürfen. Hier in Matera zählte aber einzig das direkte Erleben, welches übrigens durch keine noch so gute Dokumentation der Ereignisse ersetzt werden kann.

Die Menschen mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass ihnen eine zerstörte UMWELT gar nichts nütze aber auch Politiker dazu anzuhalten, die UMWELTFRAGE endlich absolut ernst zu nehmen, war den TRASHPEOPLE von HA Schult ja schon immer das wichtigste Anliegen gewesen. Es ging also weder ihnen noch ihrem Schöpfer nur um AKTION und EITELKEIT. Und so stiftete auch die Anwesenheit des ehemaligen Bundespräsidenten WULFF, der für einen sehr, sehr richtigen, aber von zu SELBSTHASS neigenden (extrem rechten) Bürgern rundheraus abgelehnten Satz, via PRESSE zum Rücktritt gezwungen worden war, Hoffnung, es könne doch noch gelingen, die "VÖLKER der WELT" für mehr EINIGKEIT im Kampf gegen die EROSION der internationalen Institutionen oder gar deren VERFALL zu gewinnen. Wer sich in Matera als "ANTI-SALVINI" outete, konnte sich schon einmal des Beifalls der lokalen Bevölkerung sicher sein. Das "SCHMERZENSGELD", das erst zu entrichten sein wird, sollte sich die Menschheit abermals dem SELBSTBETRUG hingeben, es dürfte ja auch wirklich alle Dimensionen sprengen.

Verpasst doch nicht verloren

Mister Bond hatte also was verpasst, denn zwischen den TRASHMEN hätte er eine gute Figur abgeben können! Doch vielleicht war er nach den Dreharbeiten ja wie ein Stein ins Bett gesunken. Kann passieren! Möglicherweise denkt sich seine PRODUKTIONSFIRMA ja auch doch noch was aus und erwirbt einen TRASHMAN aus der Matera-Sonder-Edition, die mit Material aus den Steinbrüchen der Region angefertigt wurde. Oder Sie schnappen dem AGENTEN einfach das letzte EXEMPLAR vor der Nase weg!

So flogen wir denn aufgekratzt und wieder etwas klüger nach Berlin zurück, wohlwissend, dass es dem ABENDLAND gar nicht so schlecht geht. Von Untergangsstimmung hatten wir jedenfalls nichts mitbekommen. Und dass das auch damit zu tun haben konnte, dass wir fast 48 Stunden ohne diesen oft unerträglichen "NEWSJUNK" ausgekommen waren, war einfach nur schön.